SV Kleinochsenfurt – SV Tückelhausen/Hohestadt 1:2 (1:0)
15. Spieltag am 17.11.2019
Mit einer hochverdienten und eher noch schmeichelhaften 1:2-Heim-Niederlage im Derby gegen Tückelhausen/Hohestadt geht der SVK in die Winterpause. Ein gebrauchter Tag für alle Rot-Schwarzen, denn zum Einen hätte man aufgrund der Patzer der Konkurrenz einen großen Schritt nach Oben machen können. Zum Zweiten war die Art und Weise einfach frustrierend, dass man sich über 90 Minuten keine einzige Torchance erspielen konnte und sich teilweise vom Gegner hat vorführen lassen. Und zum Dritten, das wehmütige Gefühl, dass Spielführer Patrick Andrasch heute sein letztes Spiel für den SVK absolviert hat. Nach zweieinhalb Jahren zieht es Patti Anfang des neuen Jahres nach Norddeutschland. An dieser Stelle vielen Dank an Ihm und viel Glück in seiner neuen Heimat.
Nach den knappen und teilweise auch etwas glücklichen Erfolgen in den Vorwochen sah es zur Halbzeit so aus, dass sich die Aber-Elf auch am heutigen Sonntag durchwursteln könnte. Einzig und allein Torsteher Flo Schulz verhinderte mit etlichen Glanzparaden einen klaren Rückstand. Tückelhausen deckte schonungslos die Abwehrschwächen, der überraschend neu formierten SVK-Abwehr aus. Manfred Aber rückte für Kilian Scheuring auf die rechte Abwehrseite. Trotzdem führten die Black-Boys durch ein unglückliches Eigentor von Niklas Wolfram mit 1:0 zur Pause.
Wer dachte, dass der Tabellendritte und Hausherr im zweiten Durchgang endlich die Handbremse lösen und seiner Favoritenrolle gerecht werden würde, sah sich getäuscht. Gegen die zweikampfstarke und bis unter die Haarspitzen motivierte Wenkheimer-Truppe fanden die Aber-Schützlinge keine Mittel und Wege. Es fehlte an allem. Kein Biss, keine Spielideen, keine Ballkontrolle. Nichts. Zu umständlich und statisch agierten die sonst so spielstarken Kröpfer. Im Grunde genommen fand die Offensive gar nicht statt. Auf den seifigen Boden, der den leichtfüßigen SVK-Kickern eigentlich hätte entgegen kommen müssen, fanden diese, im Gegensatz zu den Gästen, keinen Halt. Alle Angriffsbemühungen verpufften und SV T/H-Keeper Gabriel Müller hatte eine geruhsamen Nachmittag.
Mit Kopfschütteln und ungläubigen Blicken mussten die zahlreichen und hoffnungsfrohen SVK-Anhänger weiter ein Chancenfeuerwerk der Gäste miterleben. Ecke auf Ecke, Flanke auf Flanke segelte in den Strafraum und Tückelhausen gewann sämtliche Kopfbälle. Es war teilweise schon grotesk, wie die ganz in Rot aufspielenden Highlander eine 100%ige nach der anderen vergeigten und Ihren Meister in SVK-Rückhalt Flo Schulz fanden.
Nach einer guten Stunde war aber auch er machtlos. Wieder einmal über die anfällige rechte Abwehrseite kam die Kugel diesmal scharf und präzise auf Jonas Savickas, der am langen Pfosten aus 5 Metern zum hochverdienten Ausgleich einschieben durfte.
Wieder hoffte man im SVK-Lager, dass der Knoten jetzt endlich platzen würde. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Immer mutloser und verkrampfter wirkten die Aktionen. Ab der 76. Minute spielte man überdies nur noch Zehnt, da Shukri Selishta nach einem taktischen Foul die Gelb-Rote Karte erhalten hatte. Tückelhausen verschärfte noch einmal das Tempo und schlussendlich war es Kevin Hess vorbehalten den entscheidenden Siegtreffer in 82. Minute zu markieren. Dabei profitierte er von einem haarsträubenden Ballverlust im Mittelfeld und seinem Durchsetzungvermögen gegen zwei Abwehrspieler.
Der SVK setzte nun endlich auf volle Offensive, doch einen klaren Abschluss brachte man einfach nicht zustande. Es war teilweise unfassbar, wie leicht die Bälle hergeschenkt und die Zweikämpfe verloren wurden.
Das i-Tüpfelchen auf das Desaster und bezeichnend für die heutige Vorstellung, war die klägliche Ausführung eines Freistoßes aus 18 Meter, zentral vor dem Kasten, kurz vor Abpfiff. Ohne den Mumm es direkt zu probieren, wurde Alibimäßig ein Mitspieler gesucht, der den Ball, überrascht vom Zuspiel, verstolperte.
Fazit:
Wer heute das Spiel gesehen hat, würde nicht glauben, dass wir auf Platz drei der Tabelle stehen. Es war sicherlich das absolut schlechteste Spiel der ganzen Saison, welches man schnellstmöglich vergessen sollte. Wichtig ist es, die Lehren aus solchen Spielen zu ziehen und den Kopf wieder freizubekommen. Natürlich ist es nicht gerecht jetzt alles zu Verteufeln. Zu schöne und erfolgreiche Matches haben unsere Kicker schon gezeigt. Die Winterpause kommt zur rechten Zeit. Die Spieler können sich regenerieren und Ihre Weh-Wehchen auskurieren. Dann werden die Karten neu gemischt. Von Ambitionen auf Platz Zwei sollte man angesichts der heutigen Leistung allerdings nicht reden. Erst einmal sollten Demut und Selbstkritik im Vordergrund stehen. Etwas mehr Bescheidenheit würde den ein oder anderen sicher gut zu Gesicht stehen.
Es gibt nämlich keinen einzigen Grund abzuheben. Eher ist man es den Fans schuldig, sich in der Rückrunde wieder positiver zu präsentieren. Viva la SVK!
Für den SVK spielten: Florian Schulz – Josip Krizek, Fabian Hemmkeppler, Marco Müller, Manfred Aber – Mo Nesib, Shukri Selishta, Edwin Aber – Julian Mähler, Marvin Weidlich
Einwechselspieler: Andreas Hartner (33.), Patrick Andrasch (43.), Ahmed Diaby (46.)
Tore: 1:0 (23., Eigentor), 1:1 Jonas Savickas (61.), 1:2 Kevin Heß (82.)
Gelbe Karten SVK: Shukri Selishta, Manfred Aber
Gelb-Rote Karten: Shukri Selishta (76.)
Ecken: 2:10
Zuschauer: 100