Wie geht´s mit dem Amateurfußball in Bayern weiter?
Viel hängt von der Politik ab!
Anfang dieser Woche wurde von offizieller Seite bestätigt, was schon einige Zeit in aller Munde war. Die Junioren-Verbandsrunde 2019/20 wird abgebrochen. Anders als im Herrenbereich ist der Abbruch nicht zu vermeiden.
Die vom BFV eingesetzte Lösungs-Arbeitsgruppe (LAG) sieht den Hauptgrund für die Entscheidung darin, dass über 53 Prozent der Juniorenteams im reinen Breitensport aktiv seien und man bei einer Weiterführung des Spielbetriebs die „gezielte und Jahrgangsübergreifend verzahnte Talentförderung“ nicht adäquat hätte fortsetzen können.
Auf- und Abstieg sowie Wechselmodalitäten sind geklärt
Die jeweiligen Tabellenersten (nach Punkte-Quotenregelung) der Ligen steigen sicher auf. Auf Antrag beim BFV können auch die Tabellenzweiten einen angestrebten Aufstieg verwirklichen. Vereine, die keinen einzigen Punkt während der Runde sich erspielen konnten, müssen absteigen. Ansonsten sind keine weiteren Absteiger vorgesehen.
Nachdem die Runde 2019/20 noch vor Beginn der regulären Wechselfrist beendet ist, ändert sich an den bisherigen Wechselregularien nichts. Die derzeit älteren Jahrgänge (2001) rücken in die Herrenteams auf und die Jahrgänge 2002 dürfen ab 1.Juli bei den Herrenteams mitwirken (Nach Vollendung des 18. Lebensjahrs).
Wann fängt die neue Runde an?
Darauf hat bislang noch niemand eine Antwort. Bei den Erwachsenen sieht der Verband – nach Aussetzung des Spielbetriebs – den RE-Start ab 1. September 2020 vor.
Gut möglich, dass dies auch der Startschuss für den Beginn der Saison 2020/21 bei den Junioren sein wird. Aber beschlossen ist noch nichts.
Mit den Vereinen ist laut Verband besprochen, dass der Liga-Betrieb frühestens VIER bis SECHS Wochen nach dem Zeitpunkt beginnt, ab dem wieder reguläres Training mit Kontakt erlaubt ist.
Ein entscheidendes Kriterium wird deshalb sein, wann die bayerische Staatsregierung die Kontaktbeschränkung lockert. Vor dem 14. Juni wird dies nach Bekanntgabe der Regierung nicht geschehen.
Sollten sich die Fallzahlen weiterhin so positiv entwickeln, könnte aber schon bald grünes Licht für die Fußballer in Bayern kommen. Nachdem in Kleinochsenfurt die Plätze eh bis 30. Juni gesperrt sind, wäre ein Beendigung der Kontaktsperre zu diesem Zeitpunkt ideal.
Dann könnten endlich alle Mannschaften wieder mit richtigem Training beginnen und sich zielgerichtet auf einen Re-Start im September vorbereiten. Auch Freundschaftsspiele vor dem 01. September wären dann – laut BFV – kein Problem mehr.
Wie überbrücken die Vereine die Fußballlose Zeit im Frühjahr?
Nach jetzigen Stand wäre, wenn alles glatt läuft und keine zweite Corona-Welle im Herbst kommt, für die allermeisten Kreis-, A-, und B-Klassenteams die Verbandsrunde Ende Oktober beendet. Relegationsspiele für diese Gruppen könnten im November stattfinden.
Beim Corona-Szenario – also 2. Welle – könnten die verbleibenden Spiele und Relegation im Frühjahr 2021 stattfinden. Allerdings für die meisten Teams ohne sportlichen Wert.
Sollte aber der Normalfall eintreten, wären gar keine Spiele mehr im Frühjahr notwendig und die Mannschaften könnten zwar trainieren, hätten aber keinen Wettkampf mehr.
Diese „tote Zeit“ zu überbrücken, ist eine der wichtigsten Aufgaben des bayerischen Fußballverbands in der Corona-Krise.
„Spiele mit sportlichen Wert“ soll es nach Aussage des BFV geben. In der Bayernliga hat der Verband den Vereinen über die Einführung eines Liga-Pokals schon einen zusätzlichen Platz in der Regionalliga zugesagt.
„Ruhig und besonnen im konstruktiven Miteinander mit den Vereinen“ – so der BFV – will dieser die Sache angehen und für alle Ligen, bis hinunter in die B-Klassen einen sportlich attraktiven und optimal an die Pandemie angepassten Rahmenterminplan präsentieren.
Nun, da sind wir mal gespannt, was der BFV aus den Hut zaubert, um alle Vereine und deren Spieler bei Laune zu halten.
Oder sind das alles nur leere Versprechungen? Viele Vereinsvertreter zweifeln an der Motivation des BFV der Basis auch ein „Zuckerl“ zu geben. Dem BFV seien nur, die für den Kommerz wichtigen, höheren Ligen wichtig.
Eine Entscheidung soll es Mitte Juli geben. Bis dahin hoffen wir, dass sich die Corona-Lage noch deutlicher entspannt und alle Teams wieder richtig trainieren können.