SV Kleinochsenfurt – Ochsenfurter FV 0:1 (0:0)
17. Spieltag am 14.11.2021
Es war der Tag, den beide Seiten mit Vorfreude entgegen gefiebert haben und der auch vom Umfeld mit Spannung erwartet wurde. Würde der SVK seinen 7. Sieg in Folge schaffen oder der OFV seine Serie von 10 ungeschlagenen Spielen weiter ausbauen?
Über 250 Zuschauer wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen und bei der Mutter aller Derbys dabei sein.
Am Ende war es ein bitterer Tag für alle SVK´ler. In einem hochemotionalen und spannenden Kampfspiel hatten die Gäste am Ende das glücklichere Ende für sich. Dank eines Lucky-Punchs kurz vor Spielende sicherten sich die Blau-Weißen die drei Punkte und versetzen den Rot-Schwarzen damit einen empfindlichen Dämpfer in Punkto Aufholjagd Richtung Platz Zwei.
Welchen Stellenwert der Derby-Sieg für die Spieler und Fans des OFV hatte, war an der förmlichen Explosion an Emotionen und Freude, beim Tor und nach dem Spiel zu sehen. Außer Rand und Band ließen Sie ihren Glücksgefühlen freien Lauf und feierten auf dem Platz und noch lange in der Kabine feuchtfröhlich den 1:0-Sieg, als hätten Sie gerade die Meisterschaft gewonnen.
Unsere SVK-Spieler hingegen verließen frustriert und enttäuscht das Feld.
Leider hatte sich am heutigen Tag alles gegen uns verschworen und die großen Erwartungen konnten nicht erfüllt werden. Wieder einmal unglaubliches Verletzungspech und eigene Unzulänglichkeiten führten am Ende zu einer absolut vermeidbaren Niederlage.
So muss man die bittere Pille schlucken und mit einem Frusterlebnis in die Winterpause gehen. Trotz des Nackenschlags überwiegt das Positive im Rückblick auf die vergangenen 17 Spieltage. Mit starken 34 Punkten steht man auf einen guten vierten Tabellenplatz, der nach wie vor alle Optionen offen hält, sich im Frühjahr noch einen oder gar zwei Plätze nach oben zu schieben. Auch der OFV kann sich nach dem Big-Point berechtigte Hoffnungen auf „Mehr“ machen und zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf sein.
Ausgerechnet beim letzten Spiel des Jahres, dem großen Derby und Sechs-Punkte-Spiel musste Coach Eddy Aber auf einen seiner Top-Scorer und Führungsspieler verzichten. „Pate“ Erturul Senel konnte aus privaten Gründen nicht mitwirken. Seine Ideen, genialen Pässe und Tore fehlten heute, um die keinesfalls sattelfeste, aber viel zu wenig geforderte, Abwehr der Gäste zu knacken.
Neben den Ausfall von Ertu, musste auch Abwehrchef Marco Müller schon in der 23. Minute mit Muskelfaserriss passen. Die gleiche Verletzung nötigte Sturm-As Isi Ramay in Halbzeit Zwei zur Aufgabe. Die unplanmäßigen Ausfälle zwangen Spielertrainer Eddy Aber zu Umstellungen, die das Spiel maßgeblich beeinflussten. Glücklicherweise standen neben Spielertrainer Eddy Aber und „Turbo“ Turgay Senel auch Mo Nesib sowie nach langer Zeit auch wieder Abwehr-Recke Sebastian Süthler zur Verfügung.
Nach einem nervösen Beginn und einer Großchance von Ex-SVK´ler Marvin Weidlich, der das Kunststück fertig brachte aus vier Meter, die Kugel nicht im Tor unterzubringen (5.) kamen wir besser ins Spiel. Mehr wie ein Distanzschuss knapp neben das Gehäuse von Isi konnten wir uns aber nicht erarbeiten. Nach gut zwanzig Minuten dann die Parade des Tages von SVK-Coalie Carlos. Freistehend vor dem Kasten zog ein OFV´ler ab und jeder dachte, der ist drin, doch Katze Carlos parierte im Stile eines Weltklasse-Keepers den Einschlag ab.
Der SVK hatte im Gegenzug einige vielversprechende Freistöße um den 16er, die allerdings wirkungslos verpufften.
So ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit, die ein Chancenplus für die Gäste sah.
Der Zweite Durchgang begann mit einer Druckphase der Blau-Weißen, die sich zahlreiche Standards erspielten, aber an der vielbeinigen SVK-Abwehr scheiterten.
Nach gut einer Stunde zwei große Gelegenheiten zur Führung für unseren SVK. Julian Matern wurde glänzend freigespielt und konnte aus gut 15 Metern frei abziehen. Doch sein Kanonen-Flachschuss war zu unplatziert und konnte per Fußabwehr geklärt werden. Paar Minuten später war es Isi, der frei aus 12 Metern abzog, aber die Kugel am Kreuz-Eck vorbei jagte.
Die Zeit verstrich und nun war der OFV wieder am Drücker. Doch immer wieder war Endstation bei Carlos, der über sich hinauswuchs. In der 77. Minute wiederum die große Chance zur SVK-Führung, doch Filip „Kostic“ Simik nagelte die Kugel aus spitzen Winkel ans Außennetz. Da muss er mehr draus machen.
Dann die vermaledeite 83. Minute und der Lucky Punch der Gäste. Nach einem dummen Foul im Mittelfeld legte sich Nico Schneider ca. 35 halblinks vor dem Tor die Kugel zurecht und obwohl wir klar in der Überzahl im Strafraum waren, konnte Pano „der Grieche“ freistehend die Flanke vorbei an Carlos zur Führung einköpfeln. Erinnerungen kamen an das Tor zum 2:1 im Hinspiel hoch, als wir ein ähnliches „Ei“ kassierten.
Nach dem Rückstand fehlten uns auf den tiefen Platz die Kraft und Ideen noch einmal zurück zu schlagen. Zwar versuchten wir noch einmal Alles, doch der OFV verteidigte geschickt und hatte mit Tim Amend einen sicheren Rückhalt, der den Sieg am Ende festhielt.
Fazit:
Wie im Hinspiel, als wir mit einer besseren B-Elf aufliefen, fielen uns heute die Führungsspieler weg, die voranmarschieren und das Spiel entscheiden. Dazu kommt, dass leider einige Spieler entweder mit dem Druck nicht zurecht kamen oder einfach einen schlechten Tag erwischten. Den Willen kann man jedoch niemanden abstreiten und trotz aller Widrigkeiten haben wir den großen und hochambitionierten OFV einen tollen Fight geliefert. Über das ganze Spiel gesehen hätten wir uns mindestens ein Unentschieden verdient gehabt.
Wie schon die letzten Jahre war es ein freundschaftlich geprägtes und faires Derby. Nach dem Spiel war die Rivalität vergessen und in keinem Augenblick so etwas wie Schadenfreude zu spüren. So soll es sein. Schließlich ist man Partner und das soll noch lange so bleiben.
Uns allen ist jetzt erst einmal eine Ruhepause gegönnt. Wie es mit dem Hallenfußball weitergeht wird man sehen. Weiter geht es in der Verbandsrunde am 20.03.2022 mit dem Spiel unserer Rot-Schwarzen in Riedenheim. Hoffentlich! Viva la SVK!
Für den SVK spielten:
Kirles Elias-Makdesi – Mohamed Nesib, Marco Müller, Michael Lehrmann – Ahmed Diaby, Shukri Selishta, Onur Kocak, Edwin Aber – Julian Matern, Ismir Ramay
Einwechselspieler: Sebastian Stühler (24.), Filip Simik (67.), Seven Mutlu (69.)
Tore: 0:1 Kritsiniotis Panagiotis (83.)
Gelbe Karten SVK: Simek
Ecken: 3:9
Zuschauer: 250
Vielen Dank an Walter Meding für die Freigabe der Fotos. Noch viele mehr gibt’s in der Galerie auf der Seite des OFV unter den Link: