Verspielt unser SVK gerade den Aufstieg?

  • 6. April 2023
  • Rainer Kernwein
  • Allgemein
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TSV Frickenhausen – SV Kleinochsenfurt 2:0 (0:0)

18. Spieltag am 02.04.2023

Diese Frage stellen sich alle SVK´ler nach den schwachen Auftritt unserer Mannschaft am letzten Sonntag in Frickenhausen. Der Tabellen-Achte, den man in der Hinrunde noch relativ sicher mit 2:0 bezwingen konnte, entpuppte sich als verbissener und willensstarker Gegner, der sich mit aller Macht uns entgegen stellte. Leider fanden unsere sonst so offensivstarken Mainuferkicker keine Mittel und Wege die dicht gestaffelte Abwehr zu knacken und machte seinerseits Fehler, die für ein Spitzenteam ein No-Go sind.

Es sollte nicht unser Tag sein. Es war nicht alles grottenschlecht, doch am Ende war es viel zu wenig für unsere Ansprüche. Schlussendlich war der Sieg der Frickenhäuser nicht unverdient.

Mit der unerwarteten Pleite hat sich die Ausgangssituation im Kampf um den Aufstieg ein Stück weit verschlechtert. Ippesheim hat bei zwei Spielen weniger und gleicher Punktzahl alle Meisterschafts-Trümpfe in der Hand und kann schon am kommenden Sonntag mit einem Sieg in Gnodstadt eine Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen herbeiführen.

Gollhofen, Gnodstadt und evtl. auch Giebelstadt sind auf der Überholspur und wir müssen aufpassen nicht nach hinten durchgereicht zu werden. Allerdings ist noch lange nichts verloren. Noch sind sieben Runden zu gehen und genügend Zeit die Scharte auszuwetzen.

Danke für die Fotos an Hermann Lang vom TSV Frickenhausen.

Hier der Link zu allen Bildern: https://www.dropbox.com/scl/fo/3fp8cw570vay2sn4mnxs0/h?dl=0&rlkey=wspwcutik77di1bs6ycy0kmsg

Zum Spiel:

Die äußeren Umstände des Spiels bei den Moustgeugern konnten für uns und Chefcoach Eddy Aber kaum schlechter laufen. Kurz vor dem Spiel sagten kurzfristig Stammkeeper Flo Geiger, Johann Daoud und Andi Türker ab. Mit den fehlenden Mo Nesib, Turgay Senel, Tufan Senocak und Noah Saril fehlten somit sieben wichtige Akteure, die trotz unseres stabilen Kaders in Gänze nicht zu ersetzen waren. Dies soll keine Ausrede für die gezeigte Leistung sein. Letztendlich waren es am Sonntag aber nur zwei Feldspieler, die als Ersatzmänner zur Verfügung standen. Für ein Spiel dieser Bedeutung eigentlich zu wenig und zudem mussten Spieler ungewohnte Positionen besetzen. Sprich: unser eingespieltes System der Vorrunde kam wieder nicht zum Einsatz. 

Auf der Gegenseite wollte das Trainer-Duo Kemmer und Meintzinger das Spiel, trotz der widrigen Wetterlage und bereits zwei absolvierten Jugenspielen (U17/19), unbedingt durchziehen. Mit den erfahrenen Philipp Hemmerich in der Schaltzentrale im Mittelfeld, Nils Kemmer als Sonderbewacher von Marcel Bucak, Philipp Meintzinger als Abwehrchef und den beiden Offensiv-Waffen Bastian Schiffler und Christopher Sieber war man rein nominell bestens aufgestellt.

Bei nasskalten Wetter und ordentlicher Kulisse entwickelte sich ein Kampfspiel, mit vielen Fouls und kaum Torraumszenen. Meist standen 5-6 Frickenhäuser Abwehrspieler lediglich zwei oder drei unserer Angreifer gegenüber. Sturmführer Isi Ramaj kam kaum Bälle und stand allein auf verlorenen Posten, weil das Mittelfeld rückte viel zu zaghaft oder mit nicht genügend Spielern nachrückte. So kamen wir in der ersten halben Stunde zu keiner erwähnenswerten Torchance. Die Heimelf hingegen konterte immer wieder gefährlich und wir hätten uns nicht beschweren können, hätte es in der 20. Minute einen Elfmeter gegen uns gegeben. Auch über die linke Seite konnten die Geuger immer wieder Akzente setzen und kamen zu Chancen, die wir mit Glück und letzten Einsatz entschärfen konnten.

Auf der Habenseite für uns standen einige Halbchancen für Marcel und Ahmed, deren Distanzschüsse jedoch entweder abgeblockt oder verzogen wurden. An einem scharf hereingebrachten Freistoß fehlte die berühmte Zehenspitze.

So ging es mit einem leichten Plus an Vorteilen für Frickenhausen in die Halbzeit.

Mit einigen Umstellungen reagierte Eddy in der Pause und mit frischen Elan wollte man endlich das Bollwerk knacken. Leider ging der Schuss nach hinten los. Aus dem Nichts entstand das 1:0 durch einen fatalen Tritt von Turan in die Hacken eines Frickenhäuser Angreifers, der eigentlich weg vom Tor lief. Das Geschenk ließ sich Torjäger Christopher Sieber nicht nehmen und verwandelte trocken ins linke Eck.

Das Tor wirkte wie Aufputschmittel für die Kemmer/Meintzinger-Elf, die noch aggressiver zu Werke ging und sich in jeden Zweikampf mit voller Einsatz warf. Dass wir es nicht versucht hätten, das Blatt zu wenden, kann man unser Mannschaft nicht vorwerfen. Jedoch wählten wir die falschen Mittel. Statt über die schnellen Außen Youseff und Ahmed zu kommen, ging der Weg immer durch die Mitte. Auch die Hereinnahme von Edeltechniker Ertu Senel brachte keine Besserung. Selbst zahlreiche Freistöße in aussichtsreicher Position wurden teilweise kläglich vergeben. Schlussendlich fehlte auch das Quäntchen Glück, als zum Beispiel Eddy vorm Tor noch geblockt wurde. Auch einige Kopfbälle aus Nahdistanz fanden nicht den Weg über die Linie.

Auf der anderen Seite hatte Frickenhausen einige Gelegenheiten den Sack zuzumachen. Die aufmerksame Abwehr um die starken Firat Mutlu, Metin Yasar und Aushilfs-Keeper Carlos waren aber zur Stelle. Nach einem Befreiungsschlag in der 95. Minute machte Carlos aber den „Kobel“ und traf den Ball nicht richtig. Sieber mit seinem zweiten Tor beendete, die an sich faire Partie, und hinterließ enttäuschte Kleinochsenfurter  mit hängenden Köpfen.

Fazit:

Wer Frickenhausen vor dem Spiel nicht ernst genommen hat, wurde eindrucksvoll eines Besseren belehrt. Mit einer geschlossenen und taktisch klugen Mannschaftsleistung wuchsen die Grün-Weißen „Mittelfeld-Mäuse“ über sich hinaus und nutzten die Gunst der Stunde. Für unser Team gilt es jetzt Charakter zu beweisen und nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Noch ist nichts verloren und die anderen Teams spielen alle noch gegeneinander. Wichtig ist es aus den Fehlern zu lernen, Zusammenzustehen und wieder miteinander Fußball zu spielen. Am Sonntag hatte man das Gefühl, dass manche mehr für die Galerie, als für das Team spielten. Erst musste ein Gegenspieler ausgetrickst werden, bevor der sichere und einfache Pass gespielt wird. Das Ergebnis hat man gesehen.

Am kommenden Samstag gibt es schon die Gelegenheit es besser zu machen. Und dass es unsere Jungs können, haben Sie diese Saison schon oft bewiesen. Viva la SVK!

Für den SVK spielten:

Kirles Makdesi-Elias – Ahmed Diaby, Metin Yasar, Firat Mutlu, Onur Kocak – Marcel Bucak, Edwin Aber, Shukri Selistha, Diellon Rrafshi, Turan Senel – Ismir Ramaj

Einwechselspieler: Mohamed Gafsi (39.), Erturul Senel (72.)

Tore: 1:0 Christopher Sieber (55. FE), 2:0 Christopher Sieber (90.+5)

Gelbe Karten SVK: Kocak, Bucak, Yasar

Ecken: 2:8

Zuschauer: 150

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