SG Erlach/Sulzfeld II – SV Kleinochsenfurt 5:2 (2:2)
20. Spieltag am 18.10.2020
Top – Oje – Katastrophe! Diese drei Worte umschreiben die Gemütslage der enttäuschten SVK-Anhänger bei der gestrigen Niederlage in Erlach treffend.
Nach einem Traumstart und einer 2:0-Führung beim Derby-Rivalen geben die Aber-Schützlinge das Spiel noch leichtfertig aus der Hand und verlieren am Ende mit 5:2.
Das Sportliche ist das Eine, das Wohlergehen der Sportler das Andere. So verletzten sich in einer vermaledeiten zweiten Halbzeit wieder drei Spieler des SVK so schwer, dass man schon von einem Drama sprechen kann.
Aushilfs-Keeper Flo Mader zog sich in der Schlussphase beim Herauslaufen einen Achillessehnenriss zu und wurde heute bereits operiert. Youngster Michael Lehrmann musste mit einer schweren Mittelfußprellung nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung wieder raus und Turgay Senel hat es am Knie erwischt. Diagnose noch ausstehend.
An dieser Stelle an alle verletzten oder kranken Spieler die allerbesten Genesungswünsche.
An die SG Erlach/Sulzfeld II ergeht von Seiten des SVK nicht der geringste Vorwurf. Das Spiel war kampfbetont, aber in keiner Phase unfair oder brutal. Es ist zum Teil sehr großes Pech, wenn sich ein Spieler schwer verletzt und so war es auch am gestrigen Spieltag. Man könnte es auch Schicksal nennen.
1. Niederlage 2020 zum ungünstigsten Zeitpunkt
Aufgrund der unerwarteten Pleite – übrigens der 1. Niederlage im Jahr 2020 – hat der SVK den erhofften Sprung auf Platz Zwei leider nicht geschafft. Der ASV Ippesheim führt weiter mit drei Punkten, wobei der SVK noch ein Spiel in der Hinterhand hat. Das allerdings gegen den souveränen Tabellenführer FC Kirchheim.
Nach den Hiobsbotschaften aus dem Erlach-Spiel sind die Verantwortlichen froh, dass der kurze Block mit vier Liga-Spielen beendet ist, und man erst im April wieder um Punkte spielt. Die Stimmung nach den schweren Verletzungen und den jüngsten sportlichen Rückschlägen ist gedrückt.
Die Ursachen für den Leistungsabfall nach 20 Minuten müssen intern aufgearbeitet werden. Was bleibt ist, die Hoffnung, dass man im Frühjahr wieder ein Stück reifer ist und mit neuem Elan und frischen Kräften vielleicht den Traum auf Platz Zwei verwirklichen kann.
Zum Spiel:
In den ersten zwanzig Minuten war man Herr im Erlacher Haus und hatte alles in Griff. Nach einem Freistoß-Tor von Julian Mähler und einen überlegten Heber von Josip Krizek führte man hochverdient mit 2:0.
Danach schalteten Einige im SVK-Team im Gefühl des sicheren Sieges zwei Gänge zurück und die SG nahm die Zügel in die Hand. Ein abgefälschter Freistoß brachte das 1:2 und das Selbstvertrauen der „Black Boys“ schmolz dahin, wie Eis in der Sahara. Und die Heimelf witterte immer mehr Morgenluft und hatte mit dem überragenden Max Weigand, der aus der spielfreien 1. Mannschaft des TSV Sulzfeld in den Kader gestoßen war, am heutigen Tag einen eiskalten Vollstrecker. In der 40. Minute hielt er nach einer Eingabe von links den Schlappen hin und markierte mit seinem zweiten Treffer den nicht unverdienten Ausgleich.
Auf der Gegenseite reagierte SVK-Coach Aber und brachte noch vor der Pause Ismir Ramaj und Marvin Weidlich, die beide – etwas überraschend – nicht in der Startaufstellung standen.
Wer gedacht hatte, dass die Mainufer-Kicker nach dem Halbzeit-Tee das Ruder wieder in die Hand nehmen würden, wurde enttäuscht. Nach einer Reihe von Chancen für die Hausherren, stieg Raphael Troll in der 51. Minute, nach einer Freistoßflanke von rechts, im Strafraum am höchsten und wuchtete das Kunstleder zum 3:2 in die Maschen.
Der SVK rappelte sich noch einmal auf und hatte zwei, drei sehr gute Gelegenheiten zum Ausgleich, doch wie schon in der Vorwoche versagten den Angreifern vor dem Tor die Nerven.
Nach einem Konter in der 71. Minute, bei dem „Silber-Pfeil“ Weigand allen davonlief und im Abschluss eiskalt blieb, war die Messe gelesen.
Kurios und skurril ist das 5:2 zu bewerten. SVK-Goalie Flo Mader hätte einen, auf Ihn zulaufenden Ball, locker aufnehmen können, doch beim Antritt riss bei Ihm die Achillessehne und er sackte zusammen. SG-Angreifer Weigand nutzte die Chance und versenkte die Kugel. Im Nachhinein hätte sich der ein oder andere gewünscht, dass er den Ball fair ins Aus geschossen hätte, aber da war ja auch noch nicht klar, welch ernste Verletzung der SVK-Schlussmann davon getragen hatte.
Fazit:
Die SG Erlach/Sulzfeld II hat – wie im Hinspiel – mit einer starken taktischen Leistung dem SVK den Zahn gezogen und könnte der große Spielverderber für die Kröpfer-Elf im Aufstiegsrennen sein.
Ein großes Stück weit haben sich die Mainufer-Kicker die Niederlage allerdings selbst zuzuschreiben. Beim manchen Spielern fragt, man sich, wo die Form der Vorbereitungsspiele geblieben ist? Ebenso muss man bemängeln, dass dem ein oder anderen – trotz dem großem Ziel vor Augen – die Motivation, die Demut und schlussendlich die richtige Einstellung an so einem wichtigen Wettkampftag schlichtweg gefehlt hat.
Doch all das Lamentieren bringt die Schwarz-Roten nicht weiter: „The Show must go on“. Nach der Liga ist jetzt Liga-Pokal angesagt und ausgerechnet am kommenden Sonntag spielt man wieder bei der Kombi-Elf in Erlach.
Dann unter anderen Vorzeichen und hoffentlich einem anderen Spielverlauf. Mein Appell geht an die verbleibenden SVK-Spieler, dass Sie den neuen Wettbewerb so annehmen, wie er gedacht ist: die Fußballlose Zeit durch Corona so zu überbrücken, dass man am Ball bleibt und Spaß hat. Nebenbei geht’s auch um wichtige Einnahmen für die Vereine. Viva la SVK!
Für den SVK spielten: Florian Mader – Josip Krizek, Marco Müller, Turgay Senel, Manfred Aber – Jan Becker, Shukri Selishta, Onur Kocak, Edwin Aber, Andreas Hartner – Julian Mähler
Einwechselspieler: Marvin Weidlich (34.), Ismir Ramaj (34.), Michael Lehrmann (46.)
Tore: 0:1 Julian Mähler (5.), 0:2 Josip Krizek (18.), 1:2, 2:2 Max Weigand (23, 40), 3:2 Raphael Troll (51.), 4:2, 5:2 Max Weigang (71./8.)
Gelbe Karten SVK: Onur Kocak, Michael Lehrmann, Shukri Selishta
Gelb-Rot: Onur Kocak
Ecken: 4:7
Zuschauer: 150